Sebastian Rauscher arbeitet seit Juni 2018 für die Sanitherm und hat seither nicht nur den Meistertitel als Installateur und Heizungsbauer erworben. Er ist auch durch den Einsatz in verschiedenen Großprojekten zum Experten in Trinkwasserhygiene geworden. Seit September 2023 leitet er die Abteilung.
– elektronisch geregelten Zirkulationsventilen mit Durchfluss- und Temperatursensoren.
Vorteil einer solchen Anlage ist für größere Objekte vor allem die zentrale Steuerung. So muss für die jährliche Inspektion und Wartung nicht jedes von dann vielleicht 50 bis 100 Ventilen einzeln begangen werden. Es gibt auch andere Firmen, die solche Ventile herstellen. Solche Systeme helfen auch in Fällen eines hydraulischen Abgleichs in Bestandsanlagen, zu denen keine Pläne vorliegen. Wenn man sich Stück für Stück den richtigen Werten annähert, hilft es sehr, wenn man das von einer zentralen Steuerung aus regeln kann.
Sebastian erzählt auch davon, dass es möglich ist, 600 Hotelzimmern das Wasser abzustellen, ohne dass es auch nur ein Bewohner merkt.
Sebastian Rauscher erzählt davon, wie der Auftrag einer Legionellendesinfektion in Berlin begann – und kein Ende nahm, weil viele Aufträge folgten. Monate auf Montage.
Martin und Sebastian Söll erzählen von einem Noteinsatz im Hotel: geplatzter Trinkwasser-Behälter am Samstagabend während eines Fußball-Länderspiels - in vier, fünf Stunden Warmwasserversorgung wiederhergestellt, Folgeauftrag gesichert.
Trinkwassererwärmung im Durchflussprinzip
Auch das ist Arbeit der Trinkwasserabteilung: Unterstützung der Kollegen bei Um- oder Neubau von Anlagen. Hier wurde eine neue Trinkwassererwärmung installiert mit Frischwasserstationen, die das frische Trinkwasser im Durchflussprinzip erwärmen. Wärmequelle ist hier Abwärme, die ohnehin anfällt.
Spülen mit Kompressor und Entspannungstopf
Sebastian: Fachwissen und entsprechend ausgebildetes Personal. Viele wenden sich präventiv an uns und fragen: Wie kann hygienisch installiert werden? Dann arbeiten wir mit anderen Abteilungen und Firmen zusammen, damit es erst gar nicht zu einer Verkeimung kommt. Darüber hinaus schaffen wir Abhilfe, wenn schon Keime gefunden worden sind. In den Fällen kann man sagen: Wir bügeln oft die Fehler von anderen aus.
Die meisten Menschen denken gar nicht daran, dass man sich auch um Trinkwasserhygiene und –sicherheit kümmern muss. Mit meinem Auto fahre ich alle zwei Jahre zum TÜV. Die Trinkwasseranlage, die ist halt da. Das prüft ja auch keiner großartig, außer bei der 3-jährigen Legionellenprüfung für Großanlagen zum Beispiel.
Auch Rückflussverhinderer und Sicherheitsventile sind wichtige Bestandteile der Anlage. Alle Armaturen, die die Verbraucher direkt bedienen, wie zum Beispiel Einhebelmischer. Natürlich Anschlussleitungen zur Heizung. Installationen fürs Warmwasser wie die Zirkulation oder der Trinkwassererwärmer... und da ist die Liste noch nicht am Ende.
Viele Fehler passieren schon im Rohbau. Es fängt damit an, dass Dreck in die Rohrleitungen kommt. Oder dass Anlagen lange vor Nutzung mit Wasser auf Dichtheit geprüft werden, am „besten“ noch mit Bauwasser aus dem Bauanschluss, ohne Systemtrennung. Dann bleibt das Wasser einen Sommer lang stehen. Im Herbst wird eingezogen und dann haben wir den Salat.
Wir haben stagnierendes, also stehendes Wasser in der Anlage. Der Gebäudekörper wird warm durch die Sonneneinstrahlung. Dadurch erwärmt sich das ganze Leitungssystem, das Rohrnetz. Da steht dann Wasser drin mit im „besten“ Fall 36, 37 Grad. Damit haben wir Keimherde. Wir bauen uns ein Reagenzglas im Rohrnetz und züchten, was man so züchten kann.
Grundlegend sind Keime nicht tragisch. Aber auf ein paar gefährliche Keim-Sorten hin wird das Wasser untersucht. Manchmal wird die Gesamtkeimzahl gemessen oder ermittelt. Das gibt uns einen Rückschluss. Wenn es viele sind, heißt das: Das Rohrnetz hat ein Problem, wir haben technische Mängel oder schmutzige Rohrleitungen. Kritisch ist, wenn man Keime wie zum Beispiel Legionellen oder Pseudomonas in höheren Konzentrationen findet. Je nach Einzelfallbewertung heißt das dann, man muss handeln, die müssen da raus. Und ja, das ist unsere Aufgabe.
Wir schauen erst mal: Wo könnte das Problem herkommen. Das heißt, es werden mehrere Stellen beprobt. Und dann müssen vor einer Desinfektion unbedingt alle technischen Mängel behoben werden. Denn wenn ich eine Anlage desinfiziere, ohne dass ich die Mängel behebe, dann kommt die Verkeimung wieder, weil die Keimherde immer noch vorhanden sind. Deswegen müssen erst die technischen Mängel behoben werden und danach kann gespült und desinfiziert werden.
In der Regel reinigt sich eine Anlage nach dem Beheben der technischen Mängel, durch die normale Nutzung, dann muss nicht grundlegend desinfiziert werden.
Es hängt immer von den Nutzern des Objektes und der Konzentration der Keime im Befund ab, wie wir reagieren müssen. Kritisch wird es bei hohen Kontaminationen und bei Risikogruppen. Bei über 10.000 KBE (Kolonien bildende Einheiten) herrscht absolutes Duschverbot für alle. Früher haben wir die Warmwasserversorgung gesperrt für ein Mehrfamilienhaus mit 80 Wohnungen. Damals gab es nichts, was du tun konntest. Inzwischen verbauen wir endständige Filter. Das sind Filter-Duschköpfe zum Beispiel, die die komplette Mikrobiologie rausfiltern. Dann kann man auch wieder duschen, selbst bei einem Duschverbot. Diese Filter setzen wir auch bei geringen Konzentrationen ein, wenn wir Risikogruppen schützen müssen. – Wenn wir eine Kontamination von 100, 400 KBE haben und es sind wirklich keine Babys, keine alten oder kranken Menschen oder ähnliche Risikogruppen in diesem Haus, dann: keine Panik. Ja, wir haben ein Problem. Und wir werden es lösen.
Wir unterstützen unsere Kollegen und Projektleiter, wenn sie sanieren oder neu bauen: Was tun wir, dass wir gar nicht erst Legionellen bekommen? Im Bestand berücksichtigen wir auch immer die Trinkwasserhygiene. Ich möchte nicht, dass eine Anlage, die ich baue, irgendwann verkeimt ist. Das wäre für mich eine Horrorvorstellung. Das heißt, ich würde meinen Job nicht so gut machen und deswegen achten wir sehr darauf und überprüfen das auch regelmäßig.
Nachdem wir fertig sind mit der Rohmontage, gehe ich auf meinen Baustellen, mit denen ich direkt zu tun habe, auch so mal vorbei, wenn ich auf Außentermin bin, und schau nach: Ist alles noch so, wie es war. Es kann immer sein, dass ein Nachgewerk irgendwo einen Stopfen rausdreht und irgendeinen Zapfhahn reindreht. Wir montieren in der Regel sogar fachgerechte Zapfstellen für die Nachgewerke, dass die Trinkwasseranlagen sauber bleiben.
Wenn man mit Herzblut dabei ist, dann funktioniert der Beruf. Ganz einfach.
02203 - 9352410
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Notruf:02203 – 9352410 (24h erreichbar)
Mo. - Do.: 08:00 - 12:00 Uhr
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Fr.: 08:00 – 12:00 Uhr
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Ausstellung:
Nach Terminabsprache